Master Thesis
Maire Cordts, Jascha Jansen, Lukas Wichmann

Erstprüfer*in:
Natural Building Lab

Zweitprüfer*in:
FG DE/CO

Als Masterarbeit erforscht HausBauHaus die Erstellung von Raum als gemeinsamen Prozess. Sie ist kein Manifest für eine neue Bau- und Planungskultur, sondern versteht sich als ehrliche Prozessdokumentation, die zum Nachahmen, Verstehen und Weiterführen auffordert. Zusammen mit der Pfadfinder*innengruppe “Stamm Waringar” haben wir, Jascha, Lukas und Maire, den Herstellungsprozess eines Raums geplant, den die Gruppe schon lange sucht. Wir greifen unterstützend in die notwendige Planung ein und gestalteten gemeinsam Denk- und Planungsräume. Aus dem gemeinsamen Aushandlungsprozess in den von uns konzipierten Workshops ist ein architektonischer Vorschlag entstanden, der auf die vielfältigen Ergebnisse der Traumreisen, Gespräche, Modelle und Spiele aufbaut und von ihnen geprägt ist.

HausBauHaus Handbook (PDF 121MB)

Kollektive Vorerkenntnisse – Einen Abschluss als bauende Zusammenarbeiter innen Für uns bildet diese Masterarbeit den Abschluss der universitären Architekturausbildung, aber auch einen Ausblick auf unsere zukünftige Rolle als Architektinnen. Das Architekturverständnis von einer ehrgeizigen, einsamen Spitze, welches sich nur über das gebaute Endprodukt definiert, ist dabei nicht die Erfahrung, die wir in Zusammenarbeiten an der Uni und darüber hinaus gemacht haben. In diversen Projekten haben wir nicht nur gelernt, wie wir Gebäude planen, sondern auch wie Raum gemeinsam gemacht wird.

Zur Verwirklichung dieser „Bau-Vision“ haben wir uns der Bau-Taskforce angeschlossen. Seit April 2022 treffen wir uns in regelmäßigen Abständen mit der Pfadfindergruppe. Insgesamt gab es neun Treffen, bei denen wir in unter-schiedlichen Formaten mit allen Altersstufen der Waringar an der Planung und Ausformulierung des Pfadfinderheims gearbeitet haben. In den Workshops haben wir die beste-hende Initiative der Gruppe aufgegriffen und ernst genommen. Durch die Vermittlung von Expert*innenwissen und die aktive Einbindung der Gruppe in die Gestaltung und Entscheidungsprozesse konnten wir der Gruppe sowohl Vorfreude und Motivation als auch ein Verständnis der notwendigen Schritte und damit Selbstbewusstsein vermitteln.

Ausgehend von dieser Frage wie ein Gebäude ohne großes Budget realisiert werden kann, haben wir uns intensiv damit beschäftigt, was der Grundbedarf des Stamms ist. So hat der räumliche Bedarf ergeben, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Funk-tionen untergebracht werden müssen, aber müssen diese zwingend in unterschied-lichen Räumen ausgebildet sein oder dürfen diese auch in einem gut strukturierten Raum sein, der vom baulichen Standard geringer und damit schneller zu realisieren ist?
Das spart Zeit und deckt die aktuellen räumlichen Bedürfnisse. Wer sich das angeführte Raumprogramm betrachtet, merkt, dass der Bedarf mehr Raum definiert. Um dennoch die Anforderungen zu erfüllen, ist die Idee, dass das Gebäude aus drei Teilen besteht, die nach Budget und Nachfrage realisiert werden.
So soll das zu entwerfende Gebäude die Möglichkeit bieten, über die Jahre erweitert werden zu können, um auf wechselnde Anforderungen einzugehen. Die Erweiterungen könnten als eigene Gebäudeteile funktionieren, aber verbessern zusätzlich den Standard des vorherigen Bauwerks.
With: Jascha Jansen, Lukas Wichmann, Maire Cordts