Hochschulbauten, Forschungsinfrastrukturen und Institutsgebäude in Deutschland leiden unter langjährigem Wartungs- und Instandhaltungsstau, was zu schlechten baulichen Zuständen, hohen Energieverbräuchen und steigenden Betriebskosten führt. Dabei handelt es sich oft um besonders erhaltenswerte Bausubstanz, da sie das Erscheinungsbild und räumliche Gefüge universitärer Gebäudeensembles und Quartiere stark prägen und somit einen wichtigen Teil unserer Baukultur ausmachen.
Mit dem Aufbau eines Forschungsclusters zur ressourceneffizienten LowTech Transformation von Wissenschaftsbauten möchten das NBL und die TU Berlin ein neues Forschungsfeld erschließen und über den Reallabor Ansatz eine forschende Praxis ermöglichen, die zur Beschleunigung und Übertragbarkeit der bauliche Umsetzung von minimalinvasiven Sanierungsmaßnahmen beiträgt. Am Beispiel des in den 80er Jahren nach dem Vorbild ökologischer Glashaus-Architektur errichtete und heute stark sanierungsbedürftige Mathematikgebäude der TU Berlin dient hierbei als Experimentierfeld für die bauliche und nicht bauliche Umsetzung von theoretischen Ansätzen. Der inhaltliche Fokus liegt vor allem auf suffizienten und anpassungsfähigen Nutzungskonzepten, Low Tech Ansätzen, kleinstmöglichen baulichen Eingriffen, einem kreislaufgerechten Einsatz von Materialien sowie neuen Betriebs- und Managementmodellen.