Master Entwurf
Lehrforschungsprojekt mit wissenschaftlicher Vertiefung
20 Teilnehmer*innen
Donnerstag & Freitag, 10 – 18 Uhr
Studio A206
Deutsch
Anmeldung per ISIS (wir haben keinen Einfluss auf die Platzvergabe)
Open Studio: Donnerstag, 12.10.23, 11 Uhr, A206
How to NBL Studio
Image: © Natural Building Lab
Häufigere Extremwetterlagen, strenge konservatorische Anforderungen an das Raumklima und rückwärtsgewandtes Design führen zu immer höherem Energie-, Ressourcen- und Flächenverbrauch durch Museen, Bibliotheken und Archiven. Durch die maximierte technische Ausstattung von Kulturerbebauten zur Regulierung des Raumklimas hinsichtlich Belüftung, Temperatur und Feuchtigkeit werden hohe CO2 -Emissionen über den gesamten Lebenszyklus der technischen Anlagen und des Gebäudes freigesetzt. Dieser technische Maximaleinsatz mit seinen negativen Umweltauswirkungen wäre aber gar nicht notwendig und ließe sich durch die Neubewertung von Klimakorridoren, klimaangepasstes Design, den Einsatz von biobasierten Baumaterialien sowie die Reduzierung von Gebäudetechnik verringern.
Wie wenig ist genug? Vor dem Hintergrund der Klimakrise, Energie- und Ressourcenknappheit und damit verbundenen Preissteigerungen stehen die Kulturerbebauten vor der unausweichlichen Herausforderung ihren Gebäudebestand durch passive Maßnahmen zu ertüchtigen und ihren Energie- und Ressourcenverbrauch während des Betriebs durch einen minimalen Einsatz von Gebäudetechniksystemen herunterzudrosseln. Hierbei müssen der Erhalt von Gebäuden, räumliche Umbaumaßnahmen und Reorganisation von Nutzungen im Vordergrund stehen und Neubauvorhaben strengen ökologischen Kriterien unterliegen
Im Rahmen des Lehrforschungsprojektes (LFP) werden anhand von Case Studies Potenzialanalysen, Low Tech Strategien, Entwurfsmethoden und Planungswerkzeuge für Kulturerbebauten erarbeitet. Außerdem werden die aus dem Forschungsprojekt „Rekult- Ressourcenoptimierte Kulturerbebauten“ hervorgehenden Kriterien zur Bewertung von Kulturerbebauten nach BNB (Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen) angewandt und eine Lebenszyklusberechnung zu den Gebäuden erstellt.
Lehrforschungsprojekt FAQs
Was ist ein Lehrforschungsprojekt?
In der Regel werden Lehrforschungsprojekte von den Fachgebiete angeboten, die nicht zwingend Entwurfsprojekten in ihre Lehre anbieten müssen. Ein LFP umfassen insgesamt 24LP und das ganze Modul wird mit einer 9LP Vertiefung abgelegt. Es ist somit äquivalent mit einem Hochbau II oder Städtebau II Entwurfsprojekt.
Warum bietet ihr kein Hochbau Entwurf an?
Wir finden es wichtig, dass unsere Projekte in einem realen Kontext stattfinden. Wir haben uns in den letzen Jahren stark Richtung Foschung entwickelt und wollen dieses Semester unseren Entwurf mit einem laufenden Forschungsprojekt koppeln. Somit habt ihr die Möglichkeit in eurem Projekt mit unseren Foschungspartnern auf Augenhöhe zu kooperieren und Ergebnisse zu produzieren, die Impulse für das Konsortium liefern können.
Werden wir etwas entwerfen?
Wir haben seit einigen Jahren nur (Um)Bau Entwurfsprojekten angeboten. Wer auf der grünen Wiese einen Neubau entwerfen möchte, ist bei uns an der falschen Adresse. Ausgehend vom Klimanotstand und Ressourcenknappheit können wir eigentlich schon heute keine Neubauten mehr verantworten. Wir werden in dem Projekt architektonische Methoden benutzen, um Bestandsgebäuden besser zu verstehen. Wir werden aus dieser Analyse für Teilbereiche neue Nutzungskonzepte, Zonierungen und vielleicht sogar Umbaumaßnahmen ableiten. Wie umfangreich diese Konzepte sein werden, wird sich im Prozess und anhand von den unterschiedlichen Bestandsgebäuden erst zeigen.
Muss ich wissenschaftlich arbeiten können?
Das Thema wissenschaftliches Arbeiten im Architekturstudium ist vor allem mit Fächern wie Geschichte and Theorie geprägt, spielt aber in anderen Themenfeldern der Forschung eine genauso wichtige Rolle. An das wissenschaftliche Arbeiten heranführen und bei der Redaktion eines wissenschaftlichen Berichts betreuen werden wir in Kooperation von anderen Fachgebieten am IfA.