Foto: Gropiusbau, Selina Schlez
Kooperationsprojekt gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Eine spektakuläre Museumsarchitektur und überdimensionierte Anforderungen an den Schutz von Exponaten bedingen einen maximalen Einsatz von Technik für die Regulierung des Raumklimas hinsichtlich Belüftung, Temperatur und Feuchtigkeit. Entsprechend hoch sind die CO2-Emissionen der Museen, Bibliotheken, Archive und Depots, um die Räume gemäß den Anforderungen zu klimatisieren.
Aus konservatorischer Sicht wäre dieser technische Maximaleinsatz aber gar nicht notwendig. In Zeiten von Klimakrise, Energieknappheit und schwer kalkulierbaren Energiekosten stehen diese Kulturerbe-Bauten deshalb vor der Herausforderung, sowohl ihren Betrieb und ihre Instandhaltung konsequent nachhaltig zu gestalten, als auch die Planung und den Bau neuer Gebäude am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten.
Das Forschungsteam wird neue Bewertungs- und Planungsansätze zur nachhaltigen Instandhaltung und Errichtung von Kulturerbe-Bauten entwickeln, wobei es zunächst das Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen analysiert und eine Übertragbarkeit auf Kulturerbe-Bauten überprüft. Dabei werden die Anforderungen zur präventiven Konservierung von Ausstellungsobjekten durch ein ganzheitliches Risikomanagement neu bewertet. Grundlagen dafür liefern bauwerksbezogene Elemente wie digitale Modelle, thermisch-dynamische Simulationen sowie das direkte Monitoring durch Sensorik am Bauwerk. Am Ende des zweijährigen Forschungsprojekts sollen neue Planungsansätze für Museen, Archive, Bibliotheken und Depots unter dem Aspekt des nachhaltigen Bauens entstehen: Das meint unter anderem den Einsatz von performativen Gebäudehüllen, nachwachsenden und umweltverträglichen Baustoffen, einen reduzierten Energieverbrauch, minimalen Einsatz von Gebäudetechnik sowie die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden.
Das Projekt „Ressourcenoptimierte Kulturerbe-Bauten (Memory Institutions) – ReKult“ ist eine Kooperation mit der TU Braunschweig, TU München unter der Leitung des Rathgen-Forschungslabors der Staatlichen Museen zu Berlin und wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.