Kooperationspartner*in
ZRS Architekten Ingenieure
Assoziierte Partner*innen:
1. Standort & Kompetenzbildungszentrum: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, GSE – Gesellschaft für Stadtentwicklung gGmbH, NBL Studio gGmbH
2. Schadensdiagnose & Begutachtung: Materialprüfanstalt Brandenburg, Ingenieurbüro Fechner, Holzschutzgutachterin Danijela Bojic
3. Rückbau- und Logistikbetriebe: HTR – Holz-Transporte, DARE GmbH (Rückbau)
4. Verarbeitungsbetriebe: Holzwerke Bullinger, Holzbau Matthé, Max Holzbau, Arche Naturhaus, Cubus Projekt
Assoziierte Bauvorhaben:
1. TULIUM, Neubau Museum der TU Berlin.
2. Wasserrettungsstation Friedrichshagen im Auftrag der BIM
3. Neubau des Werkstattgebäudes Jugendbauhütte für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Projektlaufzeit Konzeptphase
Mai – Oktober 2024
Projektlaufzeit Umsetzungsphase
Juli 2025 – Juni 2028
Die Reallabore Initiative wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, umgesetzt mit dem Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik und dem Projektträger Karlsruhe.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert in einem Pilotprojekt 3 Berliner Konzepte zur kreislaufgerechten Organisation regionaler Wirtschaftsketten. In unserem Reallabor B(e) Ware erproben wir Planungs- und Bauprozesse rund um wiederverwendete Baustoffe. Ziel des Reallabors ist die Weiterführung, Umsetzung und Skalierung unserer Forschung und Rückführung von lokalen Sekundärmaterialien als anspruchsvolle Tragkonstruktionen in den Bausektor.

Der Projekthintergrund:
Der Bausektor in Deutschland hat ein dramatisches Ressourcen-Problem und muss sich kurzfristig zukunftsweisend transformieren. Laut der RESCUE Studie des Umweltbundesamts (2019) muss – zur Erreichung der Klima- und Ressourcenziele – die Inanspruchnahme von Rohstoffen bis 2050 um 60% reduziert werden. Hier nimmt, zumindest im wissenschaftlichen Diskurs, das Planen und Bauen mit wiederverwendeten Baustoffen eine Schlüsselrolle ein. In der gängigen Baupraxis und regulatorischen Rahmenbedingungen des Bausektors spielt das Thema kaum eine Rolle – es ist ein bedeutsames Delta zwischen dem Stand der Forschung und Praxis zu beobachten.

Die Idee:
Im Reallabor B(e) Ware wird Berliner Abfall (vermeintliche B Ware) zur wertvollen Ressource (A Ware) für den Bausektor und dafür ein einmaliges Konzept zur vereinfachten Realisierung von anspruchsvollen Gebäudetragwerken aus lokalen Abfallstoffen entwickelt – hier ist alles (Innovation, Material und Abfall) Made in Berlin. Wie eine Platine, schließt das Reallabor als transformativer Inkubator organisatorische, rechtliche, kapazitäre, finanzielle und zeitliche Lücken in klassischen Bauvorhaben und schafft fehlende Schnittstellen zwischen der Bauforschung und Planungspraxis zur kreislaufgerechten Organisation von Wertschöpfungsketten in Berlin, Deutschland und Europa.


Nach dem Fokus auf Bauholz in der Konzeptphase wird das B(e) Ware Modell nun auf weitere Stoffgruppen übertragen und dafür in dem etablierten Netzwerk geeignete Quellen erschlossen. Vorhandenes Material wird identifiziert, untersucht, zerstörungsarm geborgen und in einem zentralen Lager in Spandau gelagert. Dort erfolgt die Vorbereitung der weiteren Verarbeitung für die Wiederverwendung in Tragstrukturen. Es werden Berlinweit Materialquellen einbezogen und dann in Neu- und Umbauprojekten in verschiedenen Quartieren Berlins eingesetzt: ein Bauvorhaben in Charlottenburg-Wilmersdorf; ein Bauvorhaben in Treptow-Köpenick sowie ein Bauvorhaben in Lichtenberg. Darüber hinaus sollen im Rahmen der Konzeptphase weitere Einsatzorte und kooperierende Vorhaben identifiziert werden. So erprobt B(e) Ware ein Konzept zur vereinfachten Realisierung von anspruchsvollen Gebäudetragwerken aus lokalen Sekundärmaterialien und die kreislaufgerechte Organisation von Wertschöpfungsketten im Bausektor.



Zum Förderprogramm:
Berlin als Experimentierfeld für eine sozial-ökologische Transformation des Wirtschaftslebens –die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWiEnBe) verfolgt diese Idee mit dem Pilotprogramm zur Förderung von wirtschaftsorientierten Reallaboren. Damit soll die Erprobung innovativer und komplexer Systemlösungen unter realen Bedingungen finanziell gefördert werden. Initiativen, die ein hohes Wertschöpfungs- und Transferpotential aufweisen sowie regulatorisches und administratives Lernen ermöglichen, sollen dabei vorrangig zum Zuge kommen. Unter den insgesamt 56 eingereichten Vorhaben konnten sich drei für eine Förderung durchsetzen. In einer dreijährigen Umsetzungsphase werden die Ideen aus der Forschung nun in der Praxis übertragen, erprobt und skaliert.
Pressespiegel Reallabor B(e) Ware:
Radiobeitrag RBB: https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/08/berlin-recycling-grauwasser-drohnen-lieferung-kreislaufwirtschaft.html
RBB Abendschau: rbb24 Abendschau: Reallabor für nachhaltige Bau- und Umweltprojekte – hier anschauen
SenWEB Pressemitteilung: Innovative Ideen kommen in die Praxis: Startschuss für drei Berliner Reallabore – Berlin.de